Vom VEGL unterstützte Griechenlandreise der Klasse 5d



Im April dieses Jahres unternahmen wir mit Herrn Fortunat Hoessly eine zehntägige Reise nach Griechenland. Schon im Vorfeld stellte die Klasse gemeinsam ein grosses Dossier zusammen, in dem alle Grundrisse und Informationen, die für die Führungen nötig waren, enthalten waren. In vielen wichtigen Stätten wurde dann nämlich von Schülerinnen und Schülern aus unseren Reihen ein Referat gehalten, während die anderen zuhörten und sich Notizen machten.

Unser Weg führte zuerst von Athen nach Delphi, wo wir das beeindruckende, in den Hang hineingebaute, Theater und den grossartigen Apollotempel bewundern konnten. Daraufhin blieben wir zwei Nächte in Olympia und erkundeten den heiligen Bezirk mit seinen sagenumwobenen Bauten. Nachdem wir bei der Nestorhöhle in Pylos und dem minoischen Nestortempel gewesen waren, wurden wir nach Messene gefahren, in eine Stadt, die durch neuere Ausgrabungen wieder in voller Pracht auferstanden war und trotzdem noch unberührt und unschuldig unter dem ragenden Berg Ithome lag. Nach der Landschaft Arkadiens ging es dann zum Argolischen Golf, wo wir - ausgehend von der ehemaligen Hauptstadt Nafplio - Ausflüge ins Innenland, u.a. nach Mykene und zur Burg Tiryns, unternehmen konnten. Auf dem Weg nach Athen machten wir halt in Epidauros. Und wieder einmal half uns dabei der Plan aus den Büchern, die wir vor der Reise kopiert und im Dossier zusammengestellt hatten. Das Asklepieion von Epidauros lag in einem verwinkelten Wäldchen, und so fanden wir, in der Senke verborgen, ein Stadion und das grösste erhaltene griechische Theater, das es gibt.

Nachdem wir also schon einiges gesehen und erlebt hatten, bezogen wir in Athen luxuriöse Apartments und erkundeten die Stadt, in der es selbst im Frühjahr von Touristen nur so wimmelte. Der nächste Tag (und auch die Übernachtung in Athen) wurde vom VEGL grosszügigerweise gesponsert; es fanden die letzten Führungen auf der Agora und Akropolis statt, bevor wir wieder nach Hause flogen. An diesem Tag wurde uns die Pracht des antiken Griechenlands noch einmal vor Augen geführt und wir waren alle ganz verliebt in die Ornamente der Tempel und die Schönheit der Säulen und Statuen.

Die Reise hat – ich glaube, da spreche ich für alle – unsere Herzen der Antike noch mehr zugewandt, als es die vorangegangenen drei Jahre Griechisch- und Lateinunterricht schon vermocht hatten. Doch durfte auch die Freizeit und die Stärkung des Klassenzusammenhalts nicht fehlen – sei es in Athen im Ausgang mit Feierstimmung oder gemütliche Abendessen in den unzähligen Örtchen, besonders in Arkadien, wo fast schon eine familiäre Atmosphäre aufkam. Alles in allem war es eine sehr gelungene Reise, die die Balance zwischen Studien- und Klassenreise perfekt getroffen hat – Wir alle können es nur empfehlen und hoffen, dass die Tradition auch nach Herrn Hoessly weitergeführt wird!

Wir danken insbesondere auch dem VEGL herzlich für seine Unterstützung dieser Studienereise.

Serge Gramigna


Ein Reisetagebuch von Louis Rast:

20.04. – Tag 1

Tagesplan: Hinflug nach Athen. Fahrt nach Delphi.

Hinreise; Anflug nach Athen. Aufgeregte Stimmung. Ankunft um 14 Uhr Osteuropäischer Zeit. Wir werden am Flughafen Athen von Busfahrer Ilias (der Name ist von altgriechisch Helios abgeleitet) empfangen. Er fährt uns via Theben, welches wir nicht besichtigten, nach Delphi. Der Bus ist kleiner als erwartet, doch wir und unser Gepäck passen noch hinein, und das ist genug. Plötzlich meldet sich Herr Hoessly über einen im Bus eingebauten Lautsprecher und zählt auf: „So, wir machen jetzt einen Crashkurs in Neugriechisch… Bitte sprecht mir alle nach: Καλημέρα – Guten Tag!“ Wir sprechen es dreimal nach, dann wiederum Herr Hoessly: „Καλησπέρα – Guten Abend“ und wir: „Kalispeera!“ und zum Schluss: „Καληνύχτα – Gute Nacht“ – „Kaliniiiichta!“, rufen wir, obwohl man das nur einmal am Tag sagen darf. Später, als wir auf der Strasse im Parnassos-Gebirge nahe Delphi sind, meldet sich Herr Hoessly wieder und spricht ins Mikrophon: „Kennt ihr die Geschichte von Ödipus? An dieser Stelle hier hat er seinen Vater umgebracht.“ Es fällt uns schwer, dies nicht zu glauben, denn die düstere Gegend scheint noch in der Antike zu verharren. Man könnte sich Ödipus vorstellen, wie er inmitten der grauen Heide auf einem kleinen Pfad Richtung Theben wandert, und ihm entgegen kommt von weither ein Wagen. Um 17 Uhr Ankunft in Delphi, Hotel Kastalia. Erholung, Abendessen und Gute Nacht.

21.04. – Tag 2

Tagesplan: Orakel von Delphi. Archäologisches Museum. Fahrt nach Olympia.

Um 10:00 Präsentation von Delphi durch Guillemette und Maria. Heilige Strasse. Weihtempel (Konkurrenz unter den antiken Poleis, v.a. Sparta-Athen). Schatzhäuser (Tesauroi). Restauriert wurde jenes der Athener (einflussreiche Stadt in Delphi). Polygonmauer mit Inschriften, die Ratsbeschlüsse der Boule von Delphi. Archaischer Apollon-Tempel (beeindruckende Grösse und Bauart): Orakel von Delphi. Theater. Stadion auch auf dem Berg. Pythische Spiele (Spiele von Delphi). Herabwanderung. Archäologisches Museum Delphi. Beeindruckende Statuen, v.a. archaische. Dann kurze Busfahrt zum Heiligtum der Athena Pronaia. Daneben spricht Herr Hoessly durch das Mikrophon: „Auf der linken Seite seht ihr nun die Quelle Kastalia, in der man sich vor dem Aufstieg ins Orakel waschen musste.“ Der Busfahrer, Ilia, lächelt aus undefinierbarem Gründen, als er das Wort „Kastalia“ hört. Es ist schwierig, sich mit ihm zu unterhalten, da er kein Englisch spricht. Der Tempel der Athena Pronaia mit dem ersten Tholos, dem wir auf unserer Reise begegnen. Ein Tholos ist ein kreisförmiger Tempel. Herr Hoessly erwähnt einen Bacchus-Tempel oben auf dem Felsen und erzählt, dass die Frauen Delphis alle zwei Jahre dort hinaufrannten und sich betranken, ein Fest feierten. Fahrt über die Brücke von Patras und die Stadt Pirgos nach Olympia, bzw. Olimbia, wie es auf Neugrieisch ausgesprochen wird. Es handelt sich vorwiegend um eine Touristische Siedlung. Übernachtung im Hotel Amalia.

22.04. – Tag 3

Tagesplan: Antikes Olympia. Das Archäologische Museum. Rückkehr nach Olympia.

Um 09:25 kurze Busfahrt nach Olympia. Präsentation durch Viviane und Elena mit folgendem Ablauf: Zuerst das Prytaneion. Es war der Treffpunkt der Organisatoren der Olympischen Spiele. Dann betraten wir die Altis, den heiligen Bezirk, in dem man sich nur körperlich und geistig gereinigt aufhalten durfte. Dann das Philippeion, ein Tholos, erbaut von Philipp II., dem Vater Alexanders des Grossen, zur Preisung seiner eigenen Herrlichkeit. Wir können nun schon ziemlich gut die Säulenordnungen bestimmen. Beim Philippeion zum Beispiel gibt es aussen dorische (ohne Basis und mit Teller-Kapitellen), innen aber ionische (mit Basis und Voluten). Dann der Hera-Tempel. Man erfährt, dass dessen Säulen zuerst aus Holz waren, dann nach und nach durch Stein ersetzt wurden. Daneben liegt das Nymphäum von Herodes Atticus aus römischer Zeit. Herr Hoessly erklärt den röm. Beton, aus dem das Nymphäum erbaut ist: Im Gegensatz zu griechischen Mauern, die aus grossen Quadern bestehen, sind die römischen aus vielen kleineren Ziegeln, die die aus Kies und Mörtel bestehendenen Betonmauern umgeben. Neben dem Nymphäum waren in einer Reihe die Schatzhäuser von Sikyon, Kyrene und anderen griechischen Städten und Kolonien aufgestellt. Schliesslich das Stadion. Es hatte nie Sitzbänke, man sass auf dem nackten Boden. Die Olympischen Spiele waren ursprünglich zu Ehren von König Pelops und weiteten sich auf alle Griechen, die im Mittelmeerraum lebten, aus. Die Waffenruhe vor und nach den Spielen ermöglichte den politisch gesicherten Heimweg der Gäste. Später nahmen auch die Römer an den Olympischen Spielen teil, nachdem sie Griechenland erobert hatten. Wir gehen an die Stelle, wo die Nike-Statue des Paionios stand. Wir werden sie später im Museum bewundern können. Nach der Echohalle und dem Haus, das Nero für sich erbauen liess, als er einmal an den Olympischen Spielen teilnahm, kommt endlich der grosse Zeus-Tempel. Die ungeheuer dicken Säulen wurden mit Eisenausgüssen verbunden. Das Leonidäum, die Herberge, befindet sich gerade ausserhalb der Altis. Die Werkstatt des Pheidias entspricht in ihren Massen der Cella des Zeustempels. Der Bildhauer schuf die Zeus-Statue (Sieben Weltwunder). Wir laufen durch die Palästra, am langen Gymnasion vorbei zum Abschluss der Führung. Nach einer Pause besichtigen wir das Museum von Olympia. Eindrucksvolle Töpfe, Vasen und Bronzefiguren aus Mykenischer und Archaischer Zeit. Nike des Paionios. Auf dem Relief der Westseite des Giebels des Zeustempels (Haupteingang) sieht man überlebensgross den Kampf der Laphitherinnen gegen Kentauren. Und auf dem Relief der Ostseite findet der Kampf zwischen Pelops und Oinomaos um die Vorherrschaft statt. Im Haus des Pheidias gefundene Modelle von Gewänderfalten, Abdrücke, mit denen die Zeus-Statue gemacht wurde. Glaswaren. Das Museum zeigt Olympia in jeder Zeit der Antike bis zum Ende, als Theodosius I. die Spiele verbot.
Um 13:00 Rückfahrt zum Hotel. Nach einem freien Nachmittag Abendessen und Übernachtung.

23.04. – Tag 4

Tagesplan: Die Nestorhöhle. Der Nestortempel. Messene. Fahrt nach Kalamata.

Abfahrt nach Pylos um 08:00. Ankunft an der Nestorhöhle. Wanderung auf den Berg. Besichtigung der Höhle. Mittagspause. Fahrt zum Nestor-Tempel. Ankunft um 13 Uhr. Besichtigung und Führung durch Hoessly. Herr Hoessly erklärt, es sei ein neulich rekonstruierter Tempel aus der Mykenischen Zeit. Die Rekonstruktionen zeigen farbige Mauern mit vielen Fresken. Der Tempel wurde dem Berater Nestor aus der Ilias und der Odyssee zugeschrieben. Im Zentrum steht ein Prostyl und ein Thronsaal, in dessen Mitte das Herdfeuer auf einem grossen Kreis, einem Sockel aus Stein, brannte. Die geschwungene Badewanne, die wir von oben erblicken, erscheint uns sehr „stylisch“. Wir stehen nämlich auf einem vom riesigen Dach, welches die Ruinen vor der Witterung schützt, herabhängenden Umgang.

Um 15:00 Ankunft in Messene. Führung durch Louis. Nach einem Sieg über die Spartaner kehrten die exilierten Messenier um 369 v. Chr. in ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet zurück und gründeten unter dem Thebaner Epaminondas die Stadt neu. Die Messenier schlossen sich mit den Bewohnern des südlichen und westlichen Arkadiens zu einem Staatsgebilde zusammen. Doch wirklich blühen konnte die Stadt nur wenige Jahrzehnte, denn in der Schlacht von Chaironeia änderte sich das Machtverhältnis auf der Peloponnes. Philipp II. von Makedonien besiegte Theben und Athen und so wurde die Autonomie der Messenier wiederum beschnitten. Erst im Verlauf der letzten dreissig Jahre wurden viele Gebäude dieser Stadt rekonstruiert und nach den Inschriften und den Beschreibungen des Reisenden Pausanias ihren Bedeutungen zugeordnet. Im Norden liegt der Berg Ithome, auf dem sich die Akropolis befand. Im Asklepieion wurde neben Asklepios selbst eine Vielzahl von Göttern verehrt. Man fand hier grössere Statuen von Zeus und Herakles und natürlich hatte Messene auch ein Stadion, ein Theater und ein Brunnenhaus, dessen Quelle noch heute im nahen Dorf einen Brunnen speist. Ankunft in Kalamata genau punkt 18:00. Übernachtung.

24.05. – Tag 5

Tagesplan: Fahrt nach Arkadien. Megalopolis. Elliniko.

Morgens einkaufen und packen. Fahrt nach Megalopolis um 14:00. Ankunft um 15:00. Besichtigung des Theaters. Megalopolis wurde wie auch Messene vom Feldherr Epaminondas gegründet, als er die Spartaner besiegte. Neben Messene als vorgesehener Hauptstadt Messeniens sollte Megalopolis Messenien, Arkadien, Achaia und die Elis vor Spartas Grossmachtstreben schützen. Doch sie konnte auch nur etwa 30 Jahre dominieren, dann eroberte Philipp II. Griechenland. Es findet sich in der Säulenhalle von Megalopolis die einzig erhaltene ionische Säule aus dem 4. Jh. v. Chr. Fahrt ins Touristendörfchen Elliniko. Arkadien ist, wie uns Hoessly erklärt, die einzige Gegend auf der Peloponnes, die nicht von den Doriern besiedelt wurde. So wurde das spärlich besiedelte Bergland  einerseits von Dichtern wie Vergil als die urzeitliche Idylle gesehen, andererseits blieben hier lange viele eigentümliche Rituale erhalten. Beispielsweise wurden sechzehnjährige Jungen gezwungen, von zuhause auszuziehen und sich ein paar Wochen als „Werwölfe“ in der Wildnis selbst zu versorgen. So wurde bewiesen, dass sie richtige Männer geworden waren. Ankunft in Elliniko um 16:00.

25.05. – Tag 6

Tagesplan: Lousios-Tal. Griechisch-Orthodoxe Klöster. Antikes Gortys. Fahrt nach Nafplio.

Fahrt ins Lousios-Tal wenige Kilometer von Elliniko entfernt. Ankunft um 10:00. Wanderung zum neuen Philosophenkloster. Ankunft im Hof des neuen Philosophenklosters um 12:00. Dort treffen wir einen Mönch Mitte vierzig, der uns Informationsblätter auf Deutsch verteilt und eine Spezialität, Louloumi oder Greek Delight, zu kosten gibt. Er spricht Französisch. Versuch des Erreichens des alten Philosophenklosters, doch Abbruch wegen Steinschlaggefahr. Wanderung zum Kloster Agios Ioannis Prodromos. Als wir uns dort an den wachsamen Maultieren vorbeischleichen, sehen wir auf einem Felsvorsprung die bunt verzierte Kapelle der hiesigen Mönche. Im Hof des Klosters stapeln sich Kisten mit Früchten und Gemüse. Ende der Wanderung um 14:00 in Gortys. Die Thermen gehörten zum Asklepieion von Gortys. Asklepios oder Äskulap, ursprünglich ein begnadeter Arzt aus Thessalien, wurde als Gott der Heilkunst, der Reinigung und der Geburt verehrt. Hier fand die Archäologie unter anderem heraus, dass die Griechen schon vor den Römern die Thermen haben mit funktionstüchtigen Hypokaust-Heizungen gekannt haben. Gortys wurde wie Messene und Megalopolis im 4. Jh. v. Chr. gegründet. Ankunft im malerischen Nafplio um 17:15. Übernachtung.

26.04. – Tag 7

Tagesplan: Heraion von Argos. Mykene. Rückkehr nach Nafplio.

Fahrt von Nafplio zum Heraion von Argos. Präsentation durch Serge und Ennio. Das Heraion befindet sich generell auf zwei Terrassen. Eine Große Treppe führte auf die erste Terrasse, auf der der Heratempel und der Altar liegt. Der Hera opferten die Bewohner von Argos, deren Stadt befand sich ungefähr da, wo heute die Stadt Argos liegt. Über zwei Söhne einer Hera-Priesterin wird eine Geschichte erzählt. Ihre Mutter war Priesterin im Heraion von Argos. Doch eines Tages nach einem Wettkampf der Söhne, wollte sie im Heraion beten gehen. Doch weil die Ochsen, die normalerweise ihren Wagen gezogen hatten, nirgendwo zu finden waren, hätte sie es nicht geschafft dahin zu gelangen, denn das Heraion liegt fast neun Kilometer von der Stadt Argos entfernt am Rande des Gebirges. Doch die beiden Söhne, Kleobis und Biton zogen anstelle der Ochsen die Mutter auf dem Wagen bis zum Heraion noch vor dem Abend. Nun wollte sich die fromme Mutter bei den Söhnen irgendwie bedanken und als sie zu Hera betete, sagte sie zu ihr, sie solle Kleobis und Biton das Beste zukommen lassen, was ein Mensch erhalten könne. Am nächsten Morgen lagen die beiden Söhne tot in ihren Betten. Das Beste, was ein Mensch erhalten könne, war demzufolge für Hera der schmerzlose und unbemerkte Tod. Mittagspause. Fahrt nach Mykene. Mykene ist eine der eindrücklichsten archäologischen Stätten aus dem 2. Jahrtausend v. Chr., sagt Herr Hoessly. Große Teile der Burgmauer sind erhalten. Präsentation durch Emilie. Kuppelgräber. Burgmauer mit Häusern innen. Palast. Zisterne. Archäologisches Museum Mykene. Im ersten Teil wie in Delphi und Olympia v.a. Gefässe und kleine Figuren. Hier alles aus Mykenischer Zeit 2. Jahrtausend v.Chr. Rückkehr nach Nafplio um 15:00.

27.04. – Tag 8

Tagesplan: Burg Tiryns. Aklepieion von Epidauros. Fahrt nach Athen.

Durch Tiryns führen uns Serge und Ennio. Tiryns ist eine Burg aus der Mykenischen Zeit. Sie ist sehr gross und gut erhalten. Sie wurde um 1400 v.Chr. von Mykenischen Herrschern erbaut - damals lag sie noch am Meer – und so besitzt sie wie die Burg von Mykene, in der wir am Vortag waren, mächtige Kyklopenmauern. Fahrt nach Epidauros. Präsentation durch Robert. Im Theater präsentiert die Griechisch-Halbklasse kurz die ersten Zeilen der Odyssee in der Original-Fassung. Mittagspause. Fahrt nach Athen. Bezug der luxuriösen Wohnungen beim Thissio, deren Finanzierung der VEGL grosszügigerweise unterstützte.

28.04. – Tag 9

VEGL-Tag: Agora Athens. Akropolis.

Zur Agora um 08:30. Präsentation durch Philip und Rithvick. Mit einem kleinen Museum darin fällt einem vor allem die grosse Säulenhalle (Attalos Stoa) auf, die die Agora auf der östlichen Seite begrenzt. Sie wurde vollständig rekonstruiert und hat einen ersten Stock. Desweiteren besuchen wir ein Nymphaion und den mittelgrossen Hephaisttempel, der lange Zeit als christliche Kirche diente und deshalb sehr gut erhalten ist. Diogenes im Fass, der erste Zyniker, lebte zeitweise in einer tönernen Vorratstonne (Pithos) hier auf der Agora. Er strebte an, frei von allen äusseren Zwängen zu sein. Infolgedessen besass er nur das, was er wirklich zum Leben brauchte. Eine der vielen Anekdoten über diesen Menschen lautet folgendermassen: Als Diogenes essend auf dem Boden der Agora sass, kamen die Leute herbei und riefen ihm zu, er sei ein Hund sei, weil er auf dem Boden esse. Diogenes aber antwortete darauf, es sei eher umgekehrt, weil ja sie, die wahren Hunde, um ihn herumlungern und gierig zuschauen würden, wie er esse. Auf die Akropolis geht es um 11:00. Präsentation durch Johanna und Mae. Wir sehen den Nike-Tempel, der auf der steilen Mauer sitzt. Er gehört zur Tempelform Amphiprostylos, hat also zwei Eingänge mit je vier Säulen. Die Akropolis ist voller anderer Touristen. Doch der Parthenon ist wirklich prächtig. Er scheint dem Apollotempel in Delphi oder auch dem Zeustempel in Olympia an Grösse vollkommen ebenbürtig zu sein und dazu gibt es von hier auch die weitaus bessere Aussicht. Der letzte volle Tag der Griechenlandreise endet in einem hippen Restaurant in der Nähe des Omonoia-Platzes. Rückkehr in die Wohnungen. Hervorragendes, vom VEGL unterstütztes Abendessen im Restaurant Αυλή (deutsch Hof), wo die Gäste in einem geschützten Innenhof gastfreundlich verpflegt werden., Übernachtung.

 

29.04. – Tag 10

Tagesplan: Archäologisches Museum. Rückflug nach Zürich.

Besuch des Nationalmuseums Athens. In diesem grossen archäologischen Museum sind noch einmal alle Epochen der griechischen Antike versammelt. Hier findet eine äusserst umfangreiche Sammlung griechischer Skulptuten sowie die goldenen Masken aus Mykene. Hier gibt es auch die Vasen zu sehen, die teilweise bis zu 1,70 Meter hoch sind. Fahrt mit der Metro zum Flughafen Elefterios Venizelos. Abflug um 18:00. Ankunft um 20:06.

Louis Rast