Arbeitswoche in Madrid (5b)

Am 19. September 2025 startete unsere Klassenreise am Flughafen Zürich. Aufgeregt versammelte sich die Klasse 5b am Montagmorgen vor dem Check-in. Kaum hatten wir unser Gepäck aufgegeben und die Sicherheitskontrolle passiert, begann auch schon das Boarding, und ehe wir uns versahen, hob unser Flug ab. Wir alle waren gespannt auf das, was uns in Madrid erwartete, und blickten unseren fünf Tagen in Spaniens Hauptstadt voller Vorfreude entgegen.

Doch schon bei unserer Ankunft am Flughafen in Madrid, dem Adolfo Suárez Madrid-Barajas, stiessen wir auf das erste Problem: Ein Koffer war während der Reise verloren gegangen. Auch nach mehrfachem Nachfragen bei der Airline und beim Flughafen liess sich nicht herausfinden, wo er sich befand. Also blieb uns nichts anderes übrig, als die Situation hinzunehmen und mit dem Bus vom Flughafen bis in die Innenstadt zum Bahnhof Atocha zu fahren. Von da aus war es unsere Aufgabe, den Weg zum Hostel in Gruppen selbst zu finden, wobei es uns überlassen war, ob wir die Metro oder ein Taxi nahmen oder zu Fuss gingen.

Schliesslich erreichten alle Gruppen pünktlich das „Hostel Mola“, das unsere Unterkunft für die nächsten Tage sein sollte. Nachdem wir uns einleben konnten und Zeit hatten, unsere Koffer auszupacken, zu Mittag zu essen und die Umgebung zu erkunden, traf sich die Klasse wieder, und wir begaben uns auf einen Foto-OL. Dieser funktionierte so, dass wir in Vierergruppen einige Sehenswürdigkeiten in unserer Umgebung finden und anschliessend ein Selfie mit ihnen machen mussten. Der einzige Hinweis für uns war ein Foto von jeder dieser Sehenswürdigkeiten. Die Aufgabe war sehr hilfreich, da sie nicht nur Spass machte, sondern uns auch half, unser Viertel und die umliegenden Quartiere kennenzulernen und uns ein erstes Gefühl für die Strassen Madrids zu verschaffen. Die Wege wurden uns etwas vertrauter und so fiel es später leichter, sich zu orientieren. Um die Orte überhaupt zu finden, mussten wir ausserdem oft Einheimische nach dem Weg fragen, und so konnten wir unser Spanisch anwenden und mit den „Madrileñas“ und „Madrileños“ ins Gespräch kommen.

Irgendwann war unsere Zeit für das Suchen und Finden der Sehenswürdigkeiten um, und wir trafen uns alle am Mercado de San Miguel. Nachdem die Gewinner des Foto-OLs verkündet worden waren, stand uns der Abend frei – unter der Bedingung, um zwölf Uhr wieder im Hostel zu sein.

Am Dienstagmorgen erwartete uns ein klassisches Churros-Frühstück in einer traditionellen Churrería, das die ganze Klasse gemeinsam geniessen konnte. Anschliessend machten wir uns auf den Weg zum Mercado de la Cebada, wo uns eine Gruppe aus der Klasse ihre Aufgabe vorstellte, die wir zuvor in Zürich vorbereitet hatten und nun vor Ort umsetzen sollten. Diese Aufgaben würden uns im Laufe der Woche an verschiedenen Sehenswürdigkeiten Madrids begegnen. Die Aufgabe der ersten Gruppe war es, ein Interview, eine „entrevista“ auf Spanisch, mit Besitzern der Stände im Mercado zu führen. Da wir morgens dort waren, war noch nicht so viel los und viele der Stände noch gar nicht geöffnet. Trotzdem gelang es uns, einige Personen zu befragen und interessante Einblicke in ihr Leben als Marktstandbesitzer sowie ihre Produkte zu bekommen.

Am Mittag konnten wir noch ein wenig auf eigene Faust herumschlendern, doch um etwa zwei Uhr sammelte sich die Klasse wieder. Gemeinsam gingen wir zu Fuss zum Plaza de España, um die Statue zu betrachten, die die Protagonisten des berühmten Buches „Don Quijote“ sowie dessen Autor darstellte. Anschliessend ging es direkt zum Palacio Real, dem Königspalast, in dem früher die Königsfamilie lebte, der heute aber hauptsächlich für Staatszeremonien und Empfänge genutzt wird. Vor dem Palast erwartete uns bereits die nächste Aufgabe: ein kurzes Theater zu erfinden, das den Brand, der an Heiligabend 1734 die damalige Burg zerstörte und zum gänzlichen Neuaufbau des Palastes führte, thematisierte. Nach den Theaterstücken hatten wir die Gelegenheit, die prächtigen Innenräume des Palastes selbst zu besichtigen.

Nach dem Bestaunen und Bewundern des Schlosses ging es für die meisten schnell zurück zum Hostel und dann zum Estadio Metropolitano, da fast alle aus der Klasse das Champions-League-Spiel zwischen Atlético Madrid und Eintracht Frankfurt besuchen wollten – eine Erfahrung, die man nicht so oft macht.

Der nächste Morgen begann mit einem Besuch im Kunstmuseum Reina Sofía. Davor erwartete uns aber natürlich eine weitere Aufgabe: ein Tabu-Spiel mit Begriffen rund um Kunst. Danach konnten wir das Museum erkunden und vor allem das Bild „Guernica“ von Pablo Picasso ansehen, über das wir zuvor bereits im Unterricht ausführlich gesprochen hatten.

Den restlichen Nachmittag und Abend hatten wir erneut frei. Ich persönlich nutzte die Zeit, um mit einigen anderen unter anderem den Sonnenuntergang von einem der vielen Rooftops aus zu beobachten – ein ruhiger Moment in dem sonst hektischen Treiben der Grossstadt.

Am Donnerstagmorgen ging es für uns auf eine Velotour durch den Park Casa de Campo und entlang des Madrid Río. Auf dieser Velotour trafen wir unsere vierte Aufgabe an: Wir sollten gewisse Objekte wie ein Tier mit mehr oder weniger als vier Beinen oder einen Baum ohne Blätter finden, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Auch wenn nicht ganz alles gefunden wurde, war es schön, an einem so sonnigen Morgen mit dem Fahrrad durch das Grün des Parks zu fahren. Am Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg zu einem anderen Park, nämlich dem Parque del Retiro, wo uns die fünfte und letzte Aufgabe erwartete. Diese bestand daraus, ein Selfie mit den Schildkröten zu machen, Passanten zu interviewen und ganz viele andere kleine Aufgaben zu erledigen. Schade war, dass der Palacio de Cristal, den viele von uns besichtigen wollten, gerade renoviert wurde. Trotzdem war es sehr schön, durch den Park zu spazieren, auch wenn wir längst nicht alles erkunden konnten, denn der Parque del Retiro ist riesig und man hätte dort noch Stunden verbringen können.

Am Abend stand ein gemeinsames Essen in Form einer Tapas-Tour auf dem Programm. Unser Guide erzählte uns dabei einige interessante Dinge über das Viertel „Barrio de las Letras“, über Madrid im Allgemeinen und natürlich über das spanische Essen. Wir besuchten drei Restaurants, in denen verschiedene Tapas serviert wurden. Mit dem Ende der Tour begann unsere freie Zeit und wir konnten den letzten Abend unserer Madridreise individuell geniessen, bevor es am nächsten Tag schon wieder zurück nach Zürich ging. Am folgenden Vormittag checkten wir aus unserem Hostel aus und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Gegen fünf Uhr nachmittags landeten wir in Zürich – diesmal zum Glück ohne einen weiteren verlorenen Koffer. Am Flughafen trennten sich unsere Wege, da nun zwei Wochen Ferien bevorstanden. Es war zwar schon irgendwie seltsam, nach so viel gemeinsamer Zeit wieder auseinanderzugehen, dennoch freuten wir uns alle auf die Ferien.

Abschliessend kann ich auf jeden Fall sagen, dass diese fünf Tage sehr interessant, lehrreich und ereignisreich waren, aber auch sehr schnell vorbeigegangen sind. Wir konnten die Stadt Madrid sowie die spanische Sprache und Kultur näher kennenlernen und dabei auch unseren Klassengeist stärken. Alles in allem war es eine unvergessliche Reise, und ich glaube, ich kann für unsere ganze Klasse sprechen, wenn ich sage, dass wir die Zeit in Madrid sehr genossen haben!

Emma Schläpfer, 5b